Tuesday, September 23, 2014

Herbstbeginn

 
Der Herbst ist eigentlich meine liebste Jahreszeit. Wieso? Weil man noch die schönen Erinnerungen an den Sommer im Kopf hat, aber sich irgendwie auch auf was Neues freut. Und der Herbst hat so viele tolle Seiten, wenn man nicht nur Regen und Sturm sieht.

Man muss nur aufmerksam durch die Welt gehen: die bunten Farben der Natur, die neue Frische. Überall bunte warme Farben.
Die erste Kürbissuppe des Jahres, die ersten Marroni und auch der Tee schmeckt wieder. Man kann sich in warme Kleider kuscheln und dieses angenehme Gefühl geniessen, ohne dass man andauernd friert.
Man braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man mal einen regnerischen Sonntag im Bett verbringt. Im Sommer hiess es, stets alle Sonnenstunden auszunutzen, gerade dieses Jahr.

Der Herbst hilft uns, wieder mehr auf uns selbst und auf die schöne Natur um uns herum zu schauen. Er hilft uns, inne zu halten und zur Ruhe zu kommen.

Wir sollten dieses Angebot nutzen und mit offenen Augen durch die Welt gehen und uns an den Veränderungen erfreuen. Vielleicht gibt es uns den nötigen Antrieb, auch unser Inneres zu ändern, es bunter werden zu lassen.

Deswegen hier meine Hausaufgabe für euch:
Macht einen schönen Herbstspaziergang, schaut euch die Natur an, sammelt Kastanien und die ersten bunten Blätter.
Damit dekoriert ihr dann eure Wohnung, stellt Kerzen auf, um die ersten dunklen Abende zu erhellen.
Kauft euch einen guten Tee und trinkt ihn aufs Sofa gekuschelt.
Kauft euch ein Paar Gummistiefel und fühlt euch jung, wenn ihr sie tragt, springt in jede Pfütze und habt Spass daran.
Kauft euch einen Kürbis, schneidet ihn klein, kocht ihn und püriert ihn zu einer warmen Suppe.

Das alles bringt euch ein Stück näher zur Natur und zu euch selbst.

Viel Spass dabei,
Carina

Friday, September 12, 2014

Medienfasten: Wer macht mit?



Sodeli, ich bin dann mal weg. 

Weg von Nachrichten, Internet, Telefon, DVDs, Fernsehen, Zeitschriften, Zeitungen, Romanen und - ja auch - Blogs. 

Ich bin mal eine Woche nur im Leben 1.0 unterwegs und lasse keine Ukraine-Krise, kein Ebola-Virus, keine Flüchtlingswelle aus Syrien an mich heran. 

Ich sauge mein Hier und Jetzt ganz bewusst in mich ein und lenke mich nicht mit dem Smartphone von meiner unmittelbaren Wirklichkeit und ihren Details ab. 

Ich stelle mich dem "Gerade-nicht-mitreden" und "Gerade-nichts-beitragen" mit voller Breitseite und weiss doch, meine Welt wird sich weiterdrehen. Meine Freunde werden auch ohne Facebook weiterhin an mich denken und mich wertschätzen. 

Und vor allen Dingen stelle ich mich der Langeweile und meiner inneren Stimme, die dann ganz laut werden darf und sich dann auch traut, meine wahren Bedürfnisse auszusprechen. Ich habe keine Angst vor der Konfrontation mit mir selbst, denn ich weiss, ich werde nach der Woche so viel mehr über mich erfahren haben und ganz ausbalanciert in meiner inneren Mitte angekommen sein. 

Ich freue mich auf das tolle Gefühl, ganz da und ganz wach zu sein und die Welt intensiver wahrzunehmen. Plötzlich werde ICH im Mittelpunkt meiner Welt stehen und nicht die Models der New York Fashion Week oder die Vorzeige-Bloggerin mit ihren perfekten Outfits und ihren tollen Kuchenkreationen. 

Wer traut sich? Wer macht mit??? 
Wie und wo und warum könnt ihr auch hier nochmal nachlesen.
Ich würde mich über euren Kommentar dazu freuen. - Den lese ich dann, wenn ich wieder online bin ;-) 

So, und tschüüüüüüss...... 

Liebe Grüsse, 
Carina 

Monday, September 8, 2014

Buchtipp: Geneen Roth


Ich hatte ja vor kurzem hier schon mal darüber gesprochen, dass das Essen an sich nicht das Problem bei einer Esssucht ist. Es stecken andere Faktoren dahinter. 
Zu diesem Thema hat die Autorin Geneen Roth einige, meiner Meinung nach sehr empfehlenswerte Bücher geschrieben. 

Sie selbst hat früher unter einer Esssucht gelitten, bis sie erkannt hat, dass es Gefühle wie Liebeshunger, Angst oder Wut sind, die uns in den Teufelskreis von Essen und Diäten zwingen. 
Nach dieser radikalen Erkenntnis hat sie den Kampf und die Kontrolle über den eigenen Körper aufgegeben und hat begonnen, ihrem Körper zu vertrauen und sich selbst zu lieben. 
Ihre Bücher beschreiben, wie das im Einzelnen funktionieren kann und beschreiben auch die Hintergründe, warum wir so ticken wie wir es tun. 

Das Buch "Essen als Ersatz" ist ein zusätzlicher Ratgeber von Geneen Roth, der praktische Tipps und Ansätze aufzeigt, wie man diesen Teufelskreis durchbrechen kann, und ist daher auch sehr zu empfehlen. 



Friday, September 5, 2014

Vom Zoodles-Virus infiziert


Ja, ich gestehe: mich hat der Internet- und Instagram-Hype gepackt. Überall sieht man zur Zeit Zucchini-Gemüse in wunderbare Spiralen geschnitten. 
Diese sogenannten Zoodles (von Noodles=Nudeln aus Zucchini) sind superschnell hergestellt und eignen sich als Fleischbeilage oder als Pastateller-Ersatz. 

Ich habe lange Zeit die Zucchinis einfach mit einem Sparschäler in Streifen geschnitten, bis ich mir den Spirelli-Schneider von Gefu bestellt habe: 


Ich bin begeistert, was für schöne Spiralen der Schneider aus Zucchinis und auch Karotten zaubert. Man muss beim Gemüsekauf einfach ein wenig darauf achten, dass das Gemüse halbwegs gerade gewachsen ist. Ein Plastik-Aufsatz hilft, das Gemüse auch noch bis zum letzten Rest zu spiralisieren und es gibt zwei verschieden grosse Schneidemesser zur Auswahl. 
A propos Reste: Das was beim Spirelli an Gemüse übrigbleibt, wird einfach kleingeschnitten und mitverarbeitet. 

Hier mein Lieblingsrezept für euch: 

Zoodles mit einer Avocado-Sosse 

Für 2 Personen: 
1 Zucchini und 2 Karotten mit dem Spiralschneider oder Sparschäler in Spiralen/Streifen schneiden. 

Einen Topf mit Salzwasser oder etwas Gemüsebrühe (für den Geschmack) zum Kochen bringen. Vom Herd nehmen und das Gemüse für 5 Minuten im heissen Wasser ziehen lassen. Abtropfen. 

Währenddessen: 

1 reife Avocado (kleinpüriert) 
Chillipulver/Paprikapulver
Pfeffer
1 EL Zitronensaft
1 EL Olivenöl
1-2 Frühlingszwiebeln oder etwas Lauch
bei Bedarf Zitronengraspulver oder Currypulver (was man halt mag)
vermengen. 

Alles zusammengeben und geniessen. 

Man kann auch noch Rinderfiletstreifen scharf anbraten und dazugeben. Auch Scampis passen gut dazu. Statt der Avocado nehme ich auch manchmal einfach einen grossen EL Sesampaste (Tahini). 

Wie immer heisst es experimentieren und ausprobieren. 

Lasst es euch schmecken!
___


Ich habe in den letzten Tagen ganz viel Feedback zu meinem Blog bekommen. Dafür möchte ich mich bei euch bedanken. Das macht mir sehr viel Mut, so weiterzumachen wie bisher. Es ist ja nicht der typische Lifestyle-Blog und die Themen sind ab und an nicht ganz einfach. 

Gerade die Rubrik "Rezepte" stösst immer wieder auch auf skeptische Kommentare. 
Ich habe mir lange Gedanken zu dem Thema gemacht und teile euch heute meine Meinung zum Thema "Essen auf einem Süchtigen-Blog" mit: 

Ich habe während und vor allem nach meiner Genesung immer wieder festgestellt: Essen ist nicht das eigentliche Problem. 
Es sind unsere Regeln und Gedanken, die wir uns zu diesem Thema in extremster Weise aufstellen. Wir unterteilen gerne in gute und böse Lebensmittel und habe unsere genauen Regeln, mit denen wir uns selbst und unseren Körper kontrollieren. 
Stossen wir dann auf Berichte, die mit unseren Glaubenssätzen und Regeln nicht übereinstimmen, kommt die Kontrollsucht ins Spiel. 
Wir werden dann wütend, dass wir mit diesen Dingen konfrontiert werden, weil wir tief in der Sucht und unseren Regeln gefangen sind und Angst haben, dass dadurch unsere strengen Kontrollen zum Wanken gebracht werden. 

Ich habe über lange Monate schmerzhaft erkennen müssen, dass es keinen Sinn hat, gegen sich selbst zu kämpfen. Diese Regeln und dieses Kontrolldenken sperrt uns in einen Käfig ein, bei dem wir selbst der Gefängniswärter sind - und ein grausamer dazu. Genau das ist eine ganz schlechte Kombination. 

Wir verbieten uns alles, bauen uns einen riesigen Druck auf. Doch ich gebe euch eines schriftlich: Der Körper holt sich durch die Ess-Attacken (die genau dann auftauchen, wenn man dem selbstauferlegten Druck nicht mehr standhalten kann) alles zurück, was ihr ihm verboten habt. 

Wie gesagt, Essen ist nicht das eigentliche Problem. Das Problem sind die Gedanken und falschen Glaubenssätze in eurem Kopf, der Kampf gegen den eigenen Körper, statt ihn mit Selbstliebe zu nähren und für seine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Und diesen Kampf GEGEN sich selbst und FÜR die Meinung und Anerkennung der anderen, den kann man nur verlieren. 

Genau da setzen meine Rezepte an. Diese Rezepte sollen euch anspornen, wieder Spass und Neugier am Essen zu bekommen, neue Ideen und Lebensmittel einzubauen, sich im Reformhaus umzuschauen, was es dort Interessantes gibt. 
Ich möchte euch Anregungen geben, das Essen wieder von einer anderen Seite kennenzulernen. In einer neuen Form und möglichst nicht "bedrohlich", sondern gesund und überraschend anders. 

Ich werde weiterhin Rezepte posten, weil Essen nichts Gefährliches, Bedrohliches sein soll. Essen - ist einfach Essen. Nicht mehr. 
Irgendwann werdet ihr das hoffentlich auch so sehen können. Dann verliert das Essen seinen hohen Stellenwert im Alltag, dann macht Essen und Kochen einfach Spass und wird nicht mehr in Energiewerten umgerechnet.

Irgendwann werdet ihr loslassen müssen: eure Regeln und eure Einstellung zum "perfekten" Körper. Ihr habt bereits alles, was ihr für euer perfektes Leben braucht, es ist euch nur noch nicht bewusst. 
Auch die Leichtigkeit fehlt noch. Loslassen und lernen, über das Leben staunen zu können. Die Flügel ausbreiten und losfliegen, statt sich im eigenen Käfig gefangen zu halten und sich zu denken "Wenn ich erst schlank bin, dann kann ich auch endlich losfliegen..." 

Nein, andersherum: Fliegt JETZT los, taucht in das Leben ein, dann kommt das gesunde (!!!) Schlanksein durch die Zufriedenheit. Denn dann ernährt ihr euch von Seelenfutter und das Leben lässt euch ganz von alleine zufrieden werden. 

Ich kenne mal mindestens eine Handvoll ehemals Betroffener, bei denen es genau so passiert ist. 

Fliegt los, lebt jeden Tag so, als wäre es ein ganzes Leben - und Essen wird zur schönen Nebensache....

Liebe Grüsse, 
Carina 





Monday, September 1, 2014

Achtsamkeitsübung: Nach jedem Bissen das Besteck ablegen


Bei dieser Übung geht es darum, das Essen auf dem Teller bewusst wahrzunehmen. 
Wie häufig liesst man beim Essen nebenher Mails, schreibt SMS, schaut fern, liesst oder blättert in Zeitschriften. 
Dass das schlecht für das Sättigungsgefühl ist, weiss man ja noch so mehr oder weniger. 
Aber selbst wenn man das Essen bewusst am Esstisch ohne Ablenkung einnimmt, ist man mit den Gedanken oft ganz woanders und schluckt Bissen für Bissen, ohne ihn wirklich wahrzunehmen. 
Und dann steht man vom Tisch auf und ist nicht wirklich befriedigt und will noch mehr. 

Mit der Achtsamkeitsübung


Nach jedem Bissen das Besteck ablegen


isst man auf der einen Seite automatisch langsamer, kaut besser, aber man nimmt auch die einzelnen Bissen stärker und bewusster wahr. Durch diese zusätzlichen Unterbrechungen wird man gezwungen, das Essen wirklich anzusehen, die einzelnen Aromen mit der Nase und mit den Augen aufzunehmen. Dadurch bekommt das Gehirn dann auch die Möglichkeit, ein ganzheitliches Sättigungsgefühl aufbauen zu können. 

Versucht doch mal während der nächsten Tage an mindestens zwei Mahlzeiten des Tages das Besteck während den einzelnen Bissen abzulegen. Ihr werdet sehen, irgendwann gewöhnt man sich an das langsamere Essen und an den Genuss, den es bringt. 

Ich habe mir angewöhnt, mir für mindestens eine Mahlzeit am Tag bewusst 20 Minuten Zeit zu nehmen. Und siehe da, mittlerweile esse ich auch unterbewusst bei den anderen Mahlzeiten langsamer. 
Es lohnt sich, das mal eine Woche bewusst zu üben, dann prägt es sich ganz von alleine als neue Verhaltensweise ein. 
Ich habe übrigens mal irgendwo gelesen, dass es mindestens 3 Wochen braucht, bis sich eine neue Verhaltensweise in unsere Hirnwindungen einprägt. 
Das ist der Grund, warum die Achtsamkeitsübungen alle über eine Zeit lang angewendet werden müssen, damit sich wirklich etwas in der Denkweise ändert. 

Und jeder Weg beginnt ja bekanntlich mit dem ersten Schritt, in diesem Fall mit dem ersten Besteck. 

Viel Spass wünscht euch, 
Carina